ausstellungsbeteiligung brückenfestival 2009 | laut und leise | brückentürme erpel_brücke von remagen
tuschezeichnung.gravur.wandzeichnung.kohle.kreide
_zwischen laut und leise liegt die faszination der wahrnehmung | wahrnehmungslinien
Schließen wir die Augen und hören bewusst hin, überqueren wir Flüsse, überwinden Mauern; der Horizont erstreckt sich weiter als der Blick je reichen wird und die Linie wird zum Ausdruck purer Wahrnehmung.
Wir zeichnen meist das, was wir sehen oder geben inneren Bildern und Gefühlen Ausdruck durch die Linie. Immer aber, wenn wir Stift und Papier zur Hand nehmen, zeichnen wir unbewußt auch das, was wir hören. Geräusche beeinflußen unser Befinden. Lassen wir ihnen den Vorrang, schließen die Augen und hören mit neuer Aufmerksamkeit, erlauben wir ihnen den direkten Weg zwischen Wahrnehmung und Handeln zu gehen – in die Zeichnung hinein.
_die geister, die ich rief | wandzeichnungen
Einige Stunden in diesem speziellen Raum der Brückentürme in Erpel zu verbringen, die Wände unter Beeinflussung der Wahrnehmung von Geräuschen, dem Raumgefühl und der Eigenstruktur des Mauerwerkes mit Zeichnungen zu füllen, war der ursprüngliche Gedanke. Mit Kreide und Kohle werden Linien sichtbar, die von Rissen und Farbunterschieden des Steins bestimmt werden – bis die ersten Augen auftauchen. Gesichter, Figuren, Hände kommen zum Vorschein, drängen sich wie lange verborgene Geister aus der Wand; Stimmen, leise
Schreie – die Dynamik der Geschichte läßt sich nicht aufhalten. Jetzt sind die Wände bevölkert; es fühlt sich richtig an.